
Kaum ist die Debütsaison der Extreme E absolviert, steht auch schon Saison Nr. 2 der vollelektrischen Rennserie in den Startlöchern – bereits im Februar geht es in Saudi-Arabien wieder los.
Extreme E – Spannende Saison Nr. 2 in den Startlöchern
Erst im Dezember fand im Süden Englands mit dem „Jurassic X Prix“ das Saisonfinale der Debütsaison der Extreme E statt und das Team Rosberg X Racing konnte sich mit dem Fahrerduo Johan Kristoffersson and Molly Taylor zu den ersten Meistern der vollelektrischen Rennserie krönen, punktgleich dahinter landete das Team von Lewis Hamilton „X44“ mit dem Duo aus Sébastien Loeb and Cristina Gutiérrez auf dem Vizerang.
Ein spannendes Finale bis zum letzten Event ist natürlich für das Debüt einer Rennserie immer besonders passend und auch wenn die Rennen bzw. das Rennformat der vollelektrische SUVs ein wenig gewöhnungsbedürftig waren, boten die Wertungsläufe doch das ganze Jahr über einiges an Spektakel. Das am Ende die Namen Kristoffersson und auch Loeb ganz oben auftauchten ist nicht verwunderlich, schließlich sind beide Ausnahmekönner. Der mittlerweile viermalige Rallycross-Weltmeister Johan Kristoffersson bewies mit diesem Titel abermals, dass er überall schnell ist und sobald sein Name in der Starterliste auftaucht, sollte die Konkurrenz vorgewarnt sein.
Im Debütjahr waren insgesamt 9 Teams mit ihren Fahrerpaarungen am Start, für die neue Saison wird McLaren als 10. Team dazu stoßen. Die Fahrer sind allerdings noch nicht bei allen Teams bestätigt, die Neueinsteiger von McLaren haben sich die Dienste von Tanner Foust und Emma Gilmour gesichert, beim Team von X44 ist eine weitere Saison von Sébastien Loeb sicher. Bei Andretti United werden Timmy Hansen und Catie Munnings hinter dem Steuer Platz nehmen. Für Veloce Racing gehen Lance Woolridge und Christine Giampaoli Zonca an den Start, bei den restlichen Mannschaften gibt es aktuell noch keine offizielle Bestätigung.

Extreme E 2022 – 5 Events
Bereits im Februar geht es für die Extreme E wieder nach Saudi-Arabien, diesmal ändert sich allerdings der Austragungsort, von der Wüste geht es an die Küste des Roten Meeres. Im Mai geht es für die Elektro-Renner nach Sardinien. Im Juli ist der Austragungsort noch nicht fixiert, man plant ein Event entweder in Schottland oder im Senegal.
Südamerika stand eigentlich schon für 2021 auf dem Plan, doch pandemiebedingt kamen die Rennen nicht zustande. Dafür geht es nun im September nach Chile und im November beschließt die Extreme E ihre zweite Saison in Uruguay.
Extreme E Kalender 2022
- 19.-20. Februar 2022 Saudi-Arabien (Neom)
- 7.-8. Mai 2022 Italien (Sardinien)
- 9.-10. Juli 2022 Schottland oder Senegal
- 10.-11. September 2022Chile (Antofagasta)
- 26.-27. November Uruguay 2022 (Punta del Este)

Extreme E – Hintergrund
Da sich viele wahrscheinlich noch nicht im Detail mit der Serie auseinandergesetzt habe, nochmal ein kurzer Blick auf die “Basics“ der Rennserie.
Die Extreme E absolviert ihre Rennen mit vollelektrischen SUVs – die einzelnen Rennen werden in den extremsten Regionen der Welt auf Offroad-Pisten ausgetragen. Ziel der neuen Serie ist es, mit Motorsportveranstaltungen vor beeindruckenden landschaftlichen Kulissen auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen.
Elektrifizierung, Umwelt und Gleichstellung sind die Grundsätze der Extreme E – jedes Team muss einen Fahrer und eine Fahrerin verpflichten. Alle Rennen, die unter dem Namen “X Prix“ laufen gehen über zwei Runden und im Schnitt 15 Kilometer. Dabei tauscht jedes Teams nach einer von zwei Runden den Fahrer. Die strategische Entscheidung eines Rennstalls, welcher von beiden Piloten zuerst ins Lenkrad greift, bleibt bis zum Rennstart geheim.
Ein Rennwochenende besteht aus zwei Tagen. Samstags geht es ins Qualifying, dieses bestimmt die Reihenfolge für die Halbfinal-Durchgänge. Wer nicht ganz vorne mit dabei ist, hat im sogenannten “Crazy Race“ mit einem Laufsieg noch die Chance auf den Einzug ins Finale, wo dann mit den besten aus den Semifinals der Sieg des X Prix ausgefahren wird.
Die Teams gehen mit Einheitschassis inklusive einer Einheitsbatterie an den Start. In den SUVs kommen zwei Elektromotoren zum Einsatz, die in etwa die Leistungswerte der zweiten Formel-E-Generation haben. Die Extreme E hat demnach gut doppelt so viel Power wie die Formelklasse. Die Maximalleistung des Fahrzeugs liegt bei 400 kW (544 PS) und beschleunigt das 1.650 Kilogramm schwere Fahrzeug in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindgkeit liegt bei 200 km7h.
Vor Ort sind aufgrund der besonderen Austragungsorte demnach keine Zuschauer zugelassen, so dass man das Renngeschehen entweder im TV oder im Livestream verfolgen kann. Wer sich mit der Extreme E noch nicht vertraut gemacht hat, der sollte dies spätestens beim Saisonstart im Februar einmal tun, am Ende konnte der Sport selber auf jeden Fall bereits im Debütjahr überzeugen. In diesem Sinne, bis bald und Keep Rallying!
Bildnachweis: Fotos ©EXTRME E