
Ander Vilarino war nach dem ersten Rennen am Samstag der Ansicht, dass sowohl er, als auch Frédéric Gabillon schneller unterwegs waren als Debütsieger Eddie Cheever, aber keinen Weg am jungen Italiener vorbei fanden. Die schnellsten Rundenzeiten bestätigen seine Aussage. Da für die jeweils zweiten Rennläufe die Startaufstellung anhand der besten persönlichen Rennrunde von Lauf 1 vorgenommen wird, fand sich unser amtierender Champion auf der Pole Position wieder, gefolgt von Anthony Kumpen vom belgischen PK Carsport-Team, dem überraschend stark aufgelegten Christophe Bouchut von DF1 Racing, dahinter der Spanier Borja Garcia. Eddie Cheever musste sich für Lauf 2 in der Startaufstellung mit Rang 5 begnügen.

Vom Start weg ließ Vilarino keinerlei Zweifel aufkommen, dass er immer noch der Mann der Whelen Euro Series ist, den es zu schlagen gilt. Sukzessive setzte er sich von Anthony Kumpen ab. Als einziger konnte er regelmäßig Rundenzeiten von unter 49 Sekunden abliefern. Hinter dem Duo folgten dann Garcia und Bouchut. Auf Platz 5 verbleibend lief es an diesem Sonntag für Youngster Cheever nicht ganz so gut. Er hatte alle Hände voll zu tun, seine Position zu behaupten, so ganz passte das Handling seines Chevrolet SS an diesem Tage nicht. Hinter ihm gab es in der Folge eine Art leichten Rückstau, auch Bas Leinders für Racing Club Partners/ Marc VDS Racing war hier gut bei der Musik.

Beim Versuch, Cheever zu attackieren musste der Belgier allerdings Romain Iannetta passieren lassen, der Franzose ist im übrigen auch schon lange in der Euro Series mit am Start. In Runde 15 kam es in dieser Kampfgruppe dann, fast mit Ansage, zu einer Berührung in der Druids-Kurve. Ergebnis: Sowohl Iannetta als auch Cheever fielen weit zurück. Bas Leinders und Frédéric Gabillon bedankten sich und schlüpften vorbei. Von dem was hinter ihm im Feld los war vollkommen unbeeindruckt spulte Ander Vilarino an der Spitze des Feldes eine Führungsrunde nach der anderen ab, nach 20 Runden lag sein Vorsprung auf Anthony Kumpen bei fast 3 Sekunden.

Eins war im zweiten Rennen der ELITE1-Wertung bis dato noch nicht notwendig – im Gegensatz zum Vortag konnte sich der Fahrer des Safety Cars ausruhen. Als man sich mit einem ruhigen Rennende bereits abgefunden hatte, versenkte der Brasilianer William Ayer Jr. seine Nr. #52 in der Paddock Hill-Kurve im Kiesbett – Folge: natürlich…Einsatz Safety Car; für den Piloten war es dann doch nichts mit einem ruhigen Nachmittag. NASCAR- Stilgerecht wurde das Feld dann übrigens von einem Dodge RAM angeführt. Getreu dem Motto, eine Gelbphase führt zur nächsten gab es kurz nach dem Restart im nun hinteren Feld eine Kollision, in die Mathias Lauda, Romain Iannetta und Eddie Cheever involviert waren. Somit wurde das Rennen erneut unter Gelb beendet. Der amtierende Champion, Ander Vilarino, konnte seine Klasse an diesem Wochenende einmal mehr unter Beweis stellen. Der Weg zum Titel wird erneut nur über den Spanier führen. Erfreuliches Resultat für DF1 Racing: Christophe Bouchut überholte kurz vor Rennende (noch unter grüner Flagge) Borja Garcia und sicherte dem Team den ersten Podestplatz in der ELITE1-Wertung.

Dominic Tiroch in Diensten von Renauer Motorsport konnte ein solides Rennen auf dem 16. Gesamtrang beenden und wurde damit Dritter in der Challenger-Trophy. Auch nicht mehr Glück als am Vortag hatte leider Bert Longin, der als Meisterschaftsleader nach Brands Hatch kam, den Kurs aber mit sehr magerer Ausbeute verlässt. Nach einem Reifenschaden am Vortag musste er sich nach erneuten Problemen und einem Boxenbesuch mit Rang 21 begnügen.

Das neue Team rund um Victor Gonzalez Jr. konnte mit Rang 11 beim Debüt in der Serie einen ersten Achtungserfolg erzielen. Bas Leinders war diesmal die Sperrspitze von Racing Club Partners/Marc VDS und lief als 5. ein, Teamkollege und Whelen Euro-Debütant Markus Palttala erreichte Platz 9. Das gesamte Resultat ist HIER nachzulesen. Und wie sieht es nun in der Meisterschaft aus? Anthony Kumpen liegt nach dem zweiten Wochenende des Jahres in Front. Das Feld ist natürlich noch eng beisammen, man darf auch nicht vergessen, dass an den letzten beiden Rennwochenenden des Jahres dann doppelte Punkte vergeben werden.
Doppelsiege gibt es dagegen in der ELITE2-Wertung 2014 nach zwei Rennwochenenden zu verzeichnen. In Brands Hatch konnte der Franzose Wilfried Boucenna auch am Sonntag erneut zuschlagen. Mit der am Vortrag verzeichneten schnellsten Rennrunde ging es für ihn von der Pole Postion aus ins Rennen. Nur kurz musste er die Führung an den Italiener Luca Pirri abgeben, ab der siebten Runde war er wieder an der Spitze des Feldes. Der Franzose konnte einen Vorsprung von rund 2 Sekunden kontrolliert bis ins Ziel halten und liegt nach diesem Sieg auch in der Gesamtwertung vorne. Hinter ihm, sowohl im Sonntagsrennen, als auch in der Meisterschaft, lag sein Landsmann Thomas Ferrando.

Der Italiener Marsilio Canuti in Diensten von DF1 Racing kämpfte sich bravourös vom Ende des Feldes bis in die Top 5 nach vorne. Eine Kollision zwischen Pirri und ihm bedeuteten für den erstgenannten das Aus nach einem dadurch entstandenen Reifenschaden. Canutti überquerte die Ziellinie zwar als Dritter, bekam aber eine 30-Sekunden-Strafe aufgebrummt, da er einmal zu oft abseits der Strecke unterwegs war – die berühmten „Track Limits“ halt. Dadurch kam der Belgier Maxime Dumerey von PK Carsports noch in den Genuss des Podiums. Auf Rang 9 lief unsere Top-Lady im Starterfeld ein, Francesca Linossi, die das Rennen nur von Startplatz 25 nach ihrem gestrigen frühen Aus in Angriff nehmen musste.
Hinter Ferrando zweitbester Rookie wurde Philipp Lietz, der den Renauer-Boliden mit einem erneut starken Auftritt auf Rang 5 ins Ziel brachte. Das Gesamtergebnis von Lauf 2 ist HIER zu finden. Für den NASCAR Whelen Euro Series-Tross steht als nächstes das einzige Ovalrennen in der gesamten Saison an. Im französischen Tours geht es dann am 5. und 6. Juli wirklich „rund“. Bei diesem gewachsenen Teilnehmerfeld bin ich auf jeden Fall auf diese Rennen besonders gespannt. Und danach ist es auch nicht mehr lang, bis wir in Deutschland die Serie dann im Rahmen des Truck-Grand Prix auf dem Nürburgring zu Gast haben. Bis dahin, Keep Racing!
