
WRC-Preview Rallye Polen
Am Wochenende geht es für die Asse der WRC bei der Rallye Polen wieder um WM-Zähler. Dabei einen klaren Favoriten auszumachen ist schwieriger denn je. Nach seinem Debütsieg auf Sardinien ist vor allem mit Ott Tänak zu rechnen, der im Vorjahr an gleicher Stelle erst kurz vor Schluss den Sieg verlor.
Den Esten muss man ganz vorne erwarten – mit der Rallye Polen und der darauf folgenden Rallye Finnland ist jetzt Highspeed gefragt. Die beiden WM-Läufe sind die schnellsten im Kalender und Tänak liegt genau das. Es gibt keinen Grund, warum das in Polen nicht funktionieren sollte.
Doch schon der Auftakt der letzten Rallyes hat gezeigt, dass es an der Spitze eng zugehen wird. WM-Spitzenreiter Sébastien Ogier wird ebenso vorne mitmischen wie auch sein härtester Verfolger in Sachen Weltmeisterschaft, Thierry Neuville. Die Wertungsprüfungen in Polen sind mit einem Durchschnitt von über 120 km/h die schnellsten der Saison. Doch es gibt noch einige andere Kandidaten, die zumindest für ein Podium gut sein sollten.

Hayden Paddon konnte auf Sardinien wieder seinen Speed finden, auch wenn er durch einen Fehler die Spitze verlor und schließlich aufgeben musste. Hyundai-intern wird aber sicher erstmal weiter Neuville die Speerspitze sein, auch wenn seine Vorbereitung etwas über dem Limit war. Der Belgier war am vergangenen Wochenende bei der Ypern-Rallye in einem Hyundai i20 R5 am Start, setzte zwar neun WP-Bestzeiten, überschlug sich aber auch einmal mehrfach. Hauptsache, dass passiert nicht bei der Rallye Polen.
Neustart bei Citroën? – Hoffen auf Mikkelsen
Bei Citroën hofft man derweil auf einen Neustart ins Rallyejahr. Kris Meeke wurde auf die Strafbank gesetzt und muss pausieren, Breen und Lefebvre sind in Polen dabei. Allerdings im Standard C3 WRC, während Andreas Mikkelsen in einem runderneuerten C3 WRCS zum Einsatz kommt.
Der Norweger konnte im Vorjahr noch in VW-Diensten hier gewinnen und ist als einziger beim französischen Hersteller mit einem neuen hinteren Differential unterwegs – zusätzlich hat man eine neue Drehmoment-Verteilung bei der FIA homologiert. Man vertraut hier ganz dem Norweger, die Weiterentwicklung im Wettbewerb ans Laufen zu bringen – besonders bitter für Kris Meeke.

Bei Toyota darf man gespannt sein, was Esapekka Lappi im Yaris WRC für Zeiten abliefert. Macht er da weiter, wo er auf Sardinien aufgehört hat, muss man auch den Finnen zu einem Podiumsanwärter zählen. Vor allem darf man auch gespannt sein auf den Vergleich mit Teamkollege Jari-Matti Latvala. Toyota spielt längst wieder ganz vorne mit, so dass uns auf den schnellen Prüfungen in Polen beste WRC-Action erwartet.
Derweil gibt ein weiterer Finne sein Debüt in der obersten WRC-Kategorie. Teemu Suninen, seines Zeichens M-Sport Junior, wird erstmals im Ford Fiesta WRC 2017 sitzen. Der 23-jährige wird auch bei der Rallye Finnland im Boliden von M-Sport antreten. Daher gibt es in der WRC2 mit Pontus Tidemand auch einen glasklaren Favoriten, alles andere als ein Sieg des Skoda-Piloten wäre eine Überraschung.
23 Wertungsprüfungen gilt es am Wochenende zu absolvieren über insgesamt 320,56 Kilometer. Auf Red Bull TV gibt es neben den abendlichen Highlights auch eine WRC-Prüfung im Livestream zu sehen.
